ECD 1990-1991

Saison 1990/91 Regionalliga West
Der  EC Dorsten schafft den Aufstieg in die Oberliga



Nachdem im ersten Spieljahr in der 4.Liga der Klassenerhalt locker geschafft wurde, wollten die Verantwortlichen des ECD nun erstmal die Aufstiegsrunde zur Oberliga erreichen. Mit Thomas Otto kam ein enorm starker Stürmer vom Oberligisten EHV Wesel nach Dorsten. Ebenfalls neu im Team der Stürmer Marc Madry. Später gesellten sich noch Romuald Lange ein ausgezeichneter Verteidiger und Michael Weishäupl dazu die aus der Insolvenzmasse des EHV Wesel nach Dorsten wechselten. Weiter neu im Kader Frank Zydeck,Holger Leonhardt, Klaus Mand, dazu Torhüter Thorsten Möring und Markus Rosowski. Qualitativ war der Kader um Längen besser als im Vorjahr. 

Auf den Importpositionen setzte man weiter auf das Duo Scott Turnbull und Dave Chiapelli. Beide hatten mit zahlreichen Treffern die Fans im ersten Regionalligajahr verzückt. Vor allem Chiapelli war es, der die Zuschauer in Schaaren in die Halle lockte. Vor allem die heimische Damenwelt hatte einen Narren an den US-Boy gefressen. Die Gastfamilie Lindenlaub, wo Dave untergebracht war, kann davon sicherlich heute noch ein Lied singen.

Mark Madry



Stichwort Eissporthalle. Aufgrund eines Defektes in der Kühlananlage, es lief Amoniak aus und war sehr problematisch den Schaden zu beheben, musste der ECD fast zwei Monate auf Heimspieleinnahmen verzichten. Der Trainingsbetrieb musste in der näheren Umgebung stattfinden und die ersten Spiele trug die Club zunächst auswärts aus. Finanziel war dies sicherlich ein herber Rückschlag. Ein entsprechendes Sponsorenaufkommen gab es damals nicht wie im heutigen Umpfang und der ECD war fast ausschließlich auf die Zuschauereinnahmen und Zuwendungen von Privatpersonen angewiesen. 

Insgesamt zehn Clubs starten so im Herbst 1990 in die Regionalliga Spielzeit.
Dabei waren: Herforder EG (später Regionalliga Meister), der Herner EV, EC Dorsten, Henefer EC, SC Solingen, Neusser EC, EHC Netphene, ESC Soest, TuS Wiehl und die Eissportfreunde aus Iserlohn.

Der ECD musste sein ersten Spiel beim ESC Soest austragen. Die Mannschaft war gerade in die Regionalliga aufgestiegen und hatte nur ein Ziel, den Klassenerhalt. Das  der ECD ohne entsprechende Vorbereitung ins Spiel ging, merkte man der Mannschaft allerdings kaum an. Zwar konnte der ESC in ersten Drittel das Ergebnis noch recht knapp mit 0-1 gestalten doch waren die Torchancen klar auf Dorstener Seite. Dave Chiapelli war mit 4 Treffern erfolgreich, Scott Turnbull und Markus Roswski erzielten die anderen Treffer beim ungefährdeten 7-3 Erfolg.
Der nächste Gegner war der EHC Netphen. Die Siegerländer konnten auf die Dienste der beiden Kanadier Kent Malteis und Nigel Crisp bauen. Zudem stand mit Theo Eickhof, der im übrigen noch heute das Tor der Siegerländer hütet, ein exelenter Keeper im Tor. Das Spiel begann für den ECD alles andere als gut. Die beiden Importe der Gastgeber brachten den EHC mit 3-1 in Führung. Peter Holoubeck war für Dorsten zum zwischenzeitlichen 1-2 erfolgreich.Trainer Georg Zobel ließ in der Kabine ein entsprechendes Donnerwetter los und plötzlich war der ECD da. Dave Chiapelli, Marc Madry und Klaus Mand drehten den Spieß um und schossen ein 4-3 für Dorsten heraus. Der Ausgleich des EHC beeindruckte die Mannschaft keinesfalls. Peter Holoubeck und Dave Chiapelli erhöhten schnell auf 4-6 und es sah alles nach einem Erfolg aus.
Doch durch das fehlende regelmässige Training schlichen sich immer wieder Fehler ins Spiel des ECD. Diese konnten die Netphener ausnutzen und führten plötzlich mit 7-6 Toren. Zwar glich Dave Chiapelli aus und Peter Holoubeck brachte Dorsten drei Minuten vor dem Ende wieder in Führung, doch ein erneuter Fehler bedeutete den schmerzlichen Punktverlust. Das 8-8 Unentschieden war wie eine Niederlage. Allerdings bekam der ECD den verlorenen Punkt später zurück, da der EHC einige Spieler einsetzte die nicht spielberechtig waren.

Derbytime: Herner EV - EC Dorsten

Das lange erwartete erste Duell mit dem Herner EV stand auf dem Programm. Der Gysenbeg war gut besucht. 1200 Zuschauer bildeten eine schöne Kulisse für dieses Derby. Der ECD begann furios. Schon nach 54 Sekunden überwand Peter Holoubeck Peter Glinka im HEV Tor zum 0-1. Die 300 mitgereisten Fans aus Dorsten jubelten. Herne blieb die Antwort nicht lange schuldig und erzielte bis zur 8.Minute die 2-1 Führung. Nun war der ECD wieder am Zug. Dave Chiapelli und Thomas Otto brachten den ECD wieder in Front. Ein erstes Drittel das es in sich hatte. 



Im Mittelabschnitt dann die entscheidene Situation. Scott Turnbull geriet mit Keeper Glinka aneinander und ließ sich zu einem Faustschlag hinreißen und kassierte dafür eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Ohne den Kanadier war der ECD nun unterlegen und der HEV schaffft den wichtigen Ausgleich  27 Sekunden vor Drittelende. Im letzten Abschnitt war Herne nicht mehr zu stoppen und zog auf 7-3 davon. Der Treffer von Dave Chiapelli zum 7-4 Endstand war nur noch Ergebniskosmetik. Ernüchterung beim EC Dorsten nach dem Spiel. Schon in der letzten Sison gab es immer wieder Probleme mit Turnbull und Zobel forderte damals schon die Auswechselung und einen neuen Import. Doch der Vorstand entschloß sich, den umstrittenen Turnbull zu halten. Sportlich absolut ein Leistungsträger, doch waren da immer wieder diese Aussetzer die dem Team immer wieder schadeten.

Den zweiten Saisonsieg feierte der ECD dann beim TuS Wiehl. Im Bergischen gewann die Truppe von Georg Zobel mit 11-6 Toren. Die Heimpremiere sollte dann aber endlich folgen. Nachdem die Eissporthalle siganalisiert hatte, "es kann gespielt werden". fiel den Verantwortlichen ein dicker Stein vom Herzen. Die dringend notwendigen Einnahmen aus den Heimspielen konnten nun endlich erzielt werden. Gegner im ersten Match war der ESC Soest. 450 Zuschauer waren dann Zeuge eines klaren 18-2 Erfolg über den Aufsteiger. Die Stimmung unter den Anhängern war jedoch gedrückt. Denn das lange Warten hatte sich aufs Gemüt vieler Anhänger niedegeschlagen. Es folgten Siege in Neuss 11-6, gegen die Eissportfreunde Iserlohn 13-4 und dann kam es zum ersten Heimspiel Derby gegen den Herner EV.

Peter Holoubeck gegen den Neusser EC.



Ausverkaufte Halle beim 11-4 über den HEV

Das Spiel wurde von den Fans zu einem echten Highlight gemacht. 1100 Zuschauer in der proppevollen Eissporthalle an der Crawleystraße sorgten einmal mehr für sensationelle Stimmung. Die gut 300 Herner die mitgereist waren, mussten mitansehen, wie ihre Mannschaft an diesem Sonntag förmlich aus der Halle geschoßen wurde. In Überzahl zeigte der ECD seinen Gästen wie es geht und in doppelter Unterzahl war man sogar zweimal erfolgreich. An diesem Abend passte alles und der 11-4 Erfolg war einer der Sternstunden des Dorstener Eishockeys bis zu diesem Zeitpunkt. Klaus Mand eröffnette in der 6.Minute den Torreigen. Scott Turnbull erhöhte in der 19.,Minute auf 2-0. Thomas Otto nur 78 Sekunden nach Wiederbeginn und Dave Chiapelli zum 4-0 in der 24.Minute sorgten für ein Tollhaus. 
Die Herner Fans verstummten und der Dorstener Anhang forderte "nur noch sechs". Die Herner Mannschaft aber gab noch nicht auf und kam noch einmal ins Spiel. Nach dem Anschlußtreffer antworteten die Dorstener mit dem 5-1 durch Thomas Otto und Scott Turnbull zum 6-1. Adamek markierte dann zwei Tore für den HEV und verkürzte auf 6-3. Im Schlußdrittel versuchte der Gast noch einmal alles, der ECD war aber einfach zu stark. Dave Chiapelli und Klaus Mand schafften bei einer 3-5 Unterzahl die Entscheidung und von nun an gab es kein halten mehr für die Dorstener Cracks. Der HEV ergab sich nun seinem Schicksal. Thomas Otto erhöhte gar auf 9-3. Der 4 Treffer des HEV wurde von vielen Hener Fan gar nicht mehr registriert. Die Fans des ECD feierten ausgelassen die hohe Führung. Doch Schluß war noch lange nicht. Markus Rosowski machte es gegen seinen alten Verein zweistellig. Spätestens da verließen viele Herner fluchtartig die Halle und erst als dann Holger Leonhardt zum 11-4 einschoß,  hörte der ECD mit der Demütigung der Gäste auf. Nach dem Spiel gab es allerdings vor der Halle böse Ausschreitungen und die Polizei musste einige Hitzköpfe ins Gewahrsam nehmen. Traurig, die Fans in der Halle feierten noch lange nach  Spielschluß diesen Erfolg. "Sonntag da ist Herford dran" Der ungeschlagene Tabellenführer der Regionalliga sollte seine Visitenkarte abgeben.

Tor durch Thomas Otto, der ECD verzauberte die Fans an diesem Abend und schoß Herne mit 11-4 aus der Halle.




Spitzenspiel der Regionalliga West gegen die Herforder EG

Die HEG verfügte seinerzeit über eine sehr gute Mannschaft, auf den Ausländerpositionen waren Jeff Job und Jamie Mc Kinley das Beste vom Besten der Spielklasse. Gut 300 Zuschauer aus Herford waren angereist und gegen 19:00 Uhr konnte der ECD einmal mehr "ausverkauft" melden. 1200 Zuschauer waren offiziel in der Halle und sorgten für Partytime. Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Innerhalb von 64 Sekunden brachte Scott Turnbull den ECD mit 2-0 in Führung. Als zwölf Sekunden später Frank Zydeck gar das 3-0 erzielte, schien die Stimmung förmlich zu überzukochen. "Übrigens verabschiedete sich beim Schuß von Zydeck auch gleich das Fell meiner Trommel." Doch der Tabellenführer zeigte warum er oben steht. Die Herforder glichen nicht nur aus, sondern gingen selbst in der 15.Minute in Front. Nun war der Herforder Anhang deutlich lauter als die knapp 1000 Dorstener Zuschauer. 

Peter Holoubeck, er verletzte sich im ersten Drittel beim Spitzenspiel gegen die Herforder EG.



Peter Holubeck im Spiel gegen die Herforder EG.

Das wollte der ECD aber nicht lange dulden und zog wieder auf 5-4 davon. Roman Podziadlo und Scott Turnbull schraubten das Ergebnis nach dem ersten Drittel auf 5-4. In der Drittelpause gab es angeregte Gespräche zwischen den Fans beider Lager, aber beide meinten übereinstimmend, dass sie solch ein Auftaktdrittel schon lange nicht mehr gesehen hatten. Leider verletzte sich Peter Holoubeck in diesem Drittel und konnte nicht mehr weiter machen. In der 28.Minute dann erst wieder ein Tor. Beide Mannschaften versuchten nun vornehmlich Tore zu verhindern. Der Ausgleich zum 5-5 für die HEG war dann auch verdient. Doch der ECD schlug noch einmal zurück. Dave Chiapelli gelang das umjubelte 6-5. Doch Dave sollte dann zur tragischen Figur in diesem Spiel avancieren. Nach einer Rangelei verpasssten die Unparteischen dem US-Boy eine fünfminütige Strafe und das nutzte der Gast eiskalt aus. Erst 11 Sekunden vor Drittelende zum 6-6 und dann bis zum 6-8. Nun wurde es schwer. Herford lauerte auf Konter und nutze zwei dieser zum vorentscheidenen 6-10. Damit war das Ding gegessen und die HEG kam noch zu zwei weiteren Toren. Dave Chiapelli verkürzte dann in der 58.Minute noch auf 7-12, bevor Herford der 7-13 Endstand gelang.

Nach dieser Niedelage revangierte sich dann das Zobel Team beim 24-1 über den ESC Soest. Torschützen waren Dave Chiapelli (7), Scott Turnbull (6)  Thomas Ott (4), Frank Rosowski (2), Klaus Mand (2), Roman Podziadlo, Fran Marquardt und FRank Zydeck.Obwohl an einem Dienstag gespielt wurde, kamen immerhin über 200 zahlende Zuschauer.

Rückspiel beim Tabellenführer in Herford Die Spiele dieser beiden Teams waren echte Highlights in dieser Saison. 
"Ich  kann mich noch gut an diese drei Begegnungen erinnern, waren sie doch alle dramatisch und es waren auf dem Eis wie auf den Rängen (verbal) echte Schlachten. Überhaupt, Spiele gegen Herford hatten immer etwas ganz besonders an sich."
In Herford angekommen, musste ich feststellen, dass es dort mal wieder nicht erlaubt war, Trommeln mit ins Stadion zu nehmen. Zu unserem Entsetzen gab es ein leises Spiel. Für alle die mit diesem Begriff nichts anfangen können. Früher gab es in Herford laute und leise Spiele. Ein Nachbar, der in der Nähe der Eissporthalle wohnte, hatte vor Gericht durchgesetzt, das es nur eine bestimme Anzahl von Heimspielen in der Saison geben darf, wo die HEG die volle Zuschauerkapazität der Halle nutzen kann, dies war dann ein lautes Spiel, bei einem leisen Heimspiel, durften nur 300 Fans ins Stadion. War schon seltsamm, ich hätte nie gedacht das 300 Zuschauer eine ganze Eissporthalle füllen können (Grins) 
Nun denn, mit gut 100 Fans waren wir nach Ostwestfalen gereist um uns für die Heimpleite zu revangieren.
 "

Doch Herford war vorbereite und nahm zunächst die beiden Dorstener Importe aus dem Spiel und nutzte die drei ersten Überzahlsituationen gleich für eine komfortabele 3-0 Führung. Dave Chiapelli war aber nun ein Spieler, der schon einmal im Alleingang ein Spiel drehen konnte und mit zwei tollen Treffern verkürzte er bald bis auf 2-4.
Herford kam seinerseits bis zur ersten Pause noch zum 5-2. Wie schon im Hinspiel ein packendes Spiel. Scott Turnbull verkürzte dann auf 5-3. In einer weiteren doppelten Überzahl erhöhte Heford dann auf 6-3. Der ECD kam dennoch zurück ins Spiel. Nun war Dorsten  mit zwei Spielern mehr auf dem Eis und Chiapelli und Turnbull glichen unter dem Jubel der ECD-Fans zum 6-6 aus. Dann wieder dopplete Überzahl für die HEG und Auszeit Herford. Die beiden Situationen nutzte der Gastgeber wieder zum 8-6 bis zur 40.Minute. Das war Effizients Überzahlspiel.
Im letzten Drittel dann  noch einmal der ECD. Turnbulls 7-8, ließ Holger Leonhardt gar das 8-8 mit einem fulminanten Schlagschuß folgen. Das Spiel stand nun auf der Kippe und wenn Dorsten in dieser Phase in Führung gegangen wäre, hätte das Spiel sicherlich anders ausgehen können. Die zwei ECD Reihen mussten nun aber dem hohen Tempo Tribut zollen und Herford setzte sich entscheidend mit 12-8 ab. Der letzte Treffer des Abend blieb dem ECD durch Turnbull in der 59. Minute zum 12-9 Endstand vorbehalten. Ein spannendes Spiel ging letztlich an die Herforder EG. 

Dafür gewann der EC Dorsten zwei Tage später das wichtige Auswärtsspiel beim Hennefer EC mit 9-6 Toren. Dort spielte der Kanadier Terry Jones. Ein überdurchschnittlicher Import, der vor allem auch Defensiv unheimlich stark war und dort eine absolute Kultfigurt darstellte. Doch ausgerechnet er vergab bei Dorstener 5-4 Führung einen Penalty, den Keeper Michael Weishäup in toller Manier entschäfte. Die Tore für den ECD erzielten Scott Turnbull (4), Dave Chiapelli (3) und Thomas Otto (2).

Eine Pleite der ganz besonderen Art erlebten die 100 mitgereisten Zuschauer aus Dorsten  unter den 400 Fans dann aber in Solingen. Beim 2-6 zeigten sich die Spieler absolut lustlos. Doch solche Tage gibt es halt. Die Treffer von Frank Marquardt und Dave Chiapelli waren an diesem Abend einfach zu wenig.
Es entwickelte sich schließlich ein Vierkampf an der Tabellenspitze, die Mannschaften aus Herford, Herne, Hennef und Dorsten waren in dieser Spielzeit das Maß aller Dinge. Diese vier qualifizierten sich letztlich auch für die Aufstiegsrunde die im Januar 1991 beginnen sollte. Zuvor aber mussten noch einige Spiele absolviert werde. Besonders erwähnenswert sind die Begegnungen gegen den Herner EV und gegen die Herforder EG. Aber der Reihe nach. Gegen Hennef (4-9) setzte es die zweite Heimpleite. Es folgten entsprechended Pflichtsiege. Gegen Solingen 11-3 zu Haues und 7-4 in Solingen, 7-7 gegen Hennef zu Hause, sowie gegen den Neusser EC 6-5. In Netphen wurde es knapp, doch es reichte mit 8-7 für den ECD.

Derby gegen Herne

"Nur etwa 850 Zuschauer kamen zu diesem Spiel, sicherlich eine etwas enttäuschende Zahl, aber muss man auch bedenken, das der ECD zahlreiche Heimspiele nachholen muste und der Geldbeutel nun auch damals schon zu seeligen DM-Zeiten, nicht mehr so locker saß. Doch dieses Spiel gehört zu den Klasickern  der Spiele gegen den Herner EV.  Zunächst sah alles nach einem weiteren klaren Heimsieg des ECD gegen Herne aus. Schnell führte man mit 2-0 durch Holger Leonhardt und Frank Zydeck. Bis zur 29.Minute hatte die Mannschaft zwei weitere Tore durch Peter Holoubeck und Dave Chiapelli zum 4-0 Zwischenstand erzielt. Doch der HEV gab sich nicht geschlagen, fightete zurück. Bis zur 44.Minute verkürzte der Gast auf 4-2. Nachdem dann Frank Zydeck das 5-2 geschafft hatte, rechnetten alle mit der Vorentscheidung. Doch zweimal Kristian Sikorski und einmal Thomas Fiolka zum 5-5, glichen tatsächlich noch aus. Die 150 mitgreisten HEV Fans waren aus dem Häuschen. Dann aber hatte es das Schicksal noch einmal gut mit dem ECD gemeint. Oder besser gesagt Schiedsrichter Grätz, sicherlich sonst kein Freund der Dorstener Kufencracks, entschied bei einem unglücklichen Schuß über die Bande auf 2 Minuten Strafzeit für Kristian Sikorski wegen Spielverzögerung. 66 Sekunden vor dem Ende. Der ECD bündelte noch einmal alle Kräfte.11.Sekunden vor dem Schlußpfiff bekam Dave Chiapelli die Scheibe, kurvte vors Herner Tor und versenkte den Puck mit der Rückhand im HEV-Tor. Was danach geschah, war unbeschreiblich. Die Fans lagen sich in den Armen und es dauerte Minuten bis das Spiel noch einmal beginnen konnte. Unglaubliche Freudenausbrüche auf der einen, Wut und Enttäuschung auf der anderen Seite. Papierkörbe flogen aufs Eis und es gab übele Ausschreitungen, einige Wirrköpfe wollten sogar dem Schiedsrichter an die Wäsche und warteten auf diesen vor der Eishalle. Letztlich aber hatte der EC Dorsten gegen den Herner EV mit 6-5 gewonnen.



Der erste Sieg in Herford überhaupt!

Ein Sieg in Herford und der ECD hätte den 3.Platz sicher. Gesagt getan. Tatsächlich schaffte es die Manschaft, die HEG erstmalig auf eigenem Eis zu besiegen.1200 Zuschauer waren gekommen und darunter waren wieder gut 100 mitgereiste Zuschauer aus der Lippestadt. Diese durften sich im ersten Drittel über eine 0-2 Führung ihrer Mannschaft freuen. Doch Herford wollte die Punkte nicht kampflos übergeben. Nach 40 Minuten führte die HEG mit 4-3 Toren. Doch Trainer Georg Zobel machte seine Jungs noch einmal heiß. Gestützt auf einem überragenen Michael Weishäpul im Tor, und einem bärenstarken Turnbull im Angriff, gelang dem ECD im Schlußdrittel noch die Wende. Duch ein 7-5 holte der ECD die zwei wichtigen Punkte und sicherte sich den Einzug in die Oberliga-Aufstiegsrunde.Tore für den ECD: Scott Turnbull (4), Dave Chiapelli, Peter Holoubeck und Roman Podziadlo.
Zum Abschluß der Vorrunde traf der ECD noch zweimal auf die Eissportfreunde Iserlohn. Mit 13-4 und 15-3 ließ man den Sauerländern keine Chance.

Abschlußtabelle der Regionalliga West 1990/91

1 Herforder EG 27       353:117 50:4
2 Herner EV (N) 27       266:101 44:10
3 EC Dorsten 27       260:132 43:11
4 1. Hennefer EC 27       280:120 41:13
5 Solingen 88 (N) 27       181:211 25:29
6 Neusser EC (N) 27       158:206 22:32
7 EC Netphen 27       178:217 21:33
8 TuS Wiehl 27       123:246 12:42
9 ESF Iserlohn (N) 27       107:289 8:46
10 ESC Soest (N) 27       89:356 4:50


Aufstiesgrunde zur Oberliga  

Erstmals hatte sich der EC Dorsten für die Aufstiegsrunde zur Oberliga qualifiziert. Bei der Termintagung wurde beschlossen, zwei Gruppen zu bilden, die im Hin- und Rückspiel die Aufsteiger ermitteln sollen.
 
In Gruppe 1 spielten seinerzeit, ESC Ahaus, Hennfer EC, EHC Neuwied, EC Wilhelmshaven, VERC Lauterbach.

Der ECD wurde mit folgende Mannschaften in Gruppe zwei eingetreilt. ESC Wedemark, EC Diez-Limburg, Preußen Berlin 1b, GSC Moers, EHC Zweibrücken und Herner EV.

Der Spielpan meinte es zunächst gut mit den Dorstener Kufenvirtuosen. Beim Oberligaschlußlicht in Moers sollte die Runde zur 3.Liga beginnen.

Auftaktsieg in Moers    

Am späten Samstag Abend war die Moerser Eissporthalle gut gefült. 300 Zuschauer, darunter 200 Fans aus der Lippestadt waren gekommen und sorgten in finanzieller Hinsicht wenigstens für etwas Freude bei den Gastgebern.
Das war aber schon alles was der ECD seinem Gegner schenkte. Denn die Mannschaft gewann mit 9-4 Toren. Allerdings gab es einmal mehr eine böse Auseinandersetzung während der Begegnung zwischen Trainer Georg Zobel und Scott Turnbull. Zobel war die Eskarpaden des Kanadiers einfach leid. Drei teilweise dumme Strafzeiten in den ersten zehn Minuten für Turnbull, dass war zu viel für den erfahrenen Coach. Thomas Otto und Turnbull trafen im ersten Abschnitt. Auf Moerser Seite waren die beiden Importe Craig Dill und Marc Thiessen zwar nicht viel schlechter und glichen schließlich aus (2-2) Doch war der ECD insgesamt die bessere Mannschaft. Erneut Thomas Ott und dann zweimal Dave Chiapelli erhöhten auf 5-2 für Dorsten. Doch Moers kam noch einmal heran. Doch eine erneute Strafzeit von Turnbull brachte den GSC wieder ins Spiel, 3-5. Als dann auch noch Holger Leonhadt auf der Strafbank saß verkürzte Dill sogar auf , 4-5.
Im Schlußabschnitt dann die schnelle und überraschende Entscheidung. Als viele Zuschauer sich in der kleinen Pistenbar mit Bier und Bratwurst eindedckten, da schlug der ECD erbarmungslos zu.Thomas Otto in der 43. und Dave Chiapelli in der 45.Minute erhöhten schnell auf 4-6. Damit war der Käse gegessen. Nun hatte die Truppe leichtes Spiel und erhöhte durch Holger Leonhardt und Scott Turnbull auf 9-4.

Knappe Niederlage gegen Wedemark    

Nur einen Tag später traf der ECD auf den Meister Regionalliga Nord, den ESC Wedemark. Aus Wedemark waren gereade einmal zehn Fans mit nach Dorsten gekommen, allerdings hatten diese auch sechs Trommeln dabei und machten einen Riesenradau. Die weiteren 600 Zuschauer sahen zunächst einen überlegenen EC Dorsten. Nach nur 9 Sekunden brachte Dave Chiapelli den ECD mit 1-0 in Führung. Wedemarks Kanadier Patrick Ryan glich nach  9 Minuten aus. Das muntere Toreschießen ging weiter, Scott Turnbull und Peter Holoubeck erhöhten bis zur 15.Minute auf 3-1.  Doch Wedemarks Finne Jari Pasanen verkürzte im Gegenzug. Dann war wieder Peter Holoubeck zur Stelle, 4-2. Patrick Ryan und Andre Surkemper glichen zum Wechsel hin zum 4-4 aus. Was für ein 1. Drittel.
Im zweiten Abschnitt befand sich der ECD zunächst noch im Tiefschlaf. Zwei Tore innerhalb von 108 Sekunden bedeuteten das 4-6 aus Dorstener Sicht.Thomas Otto glich mit zwei Treffern wieder aus. Doch Wedemark hatte immer die entsprechende Antwort parat. Bis  zur 49.Minute zog der Nordmeister durch seine Paradereihe ( Ryan, Pasanen, Surkemper) bis auf 6-9 davon. Eine Vorentscheidung schien gefallen. Doch der ECD bäumte sich angetrieben von den zahlreichen Zuschauern noch einmal auf. Dave Chiapelli und Thomas Otto brachten Dorsten wieder zurück ins Match. 8-9. Acht Minuten vor dem Ende. Die Gäste verteidigten nun mit Mann und Maus den knappen Vorsprung und nahmen letztlich glücklich die Punkte mit nach Wedemark.

Vor 2600 Fans 6-9 in Herne     

Derbytime am Gysenberg. Zum viertenmal in dieser Sasion trafen die beiden Teams aufeinander. Die Zuschauerkulisse von 2600 war beindruckend. Aus Dorsten waren gut 400 Zuschauer angereist und machten sich lautstark bemerkbar. Kristian Sikorski brachte Herne nach vier Minuten in Führung. Dann Ausgleich durch Klaus Mand. Nur zehn Sekunden später die erneute Führung für Herne durch  Sikorski. In Minute sieben gar das 3-1 durch Neeld. Ein Solo von Dave Chiapelli und ein Tor von Scott Turnbull und es stand 3-3. Damit gings zur ersten Pause.
Dann wieder Führung für Herne und wieder Ausgleich durch Turnbull für den ECD. Dieser brachte dann Dorsten erstmals in Führung. Doch Herne gehändicapt durch die verletzungsbedingten Ausfälle von John Neeld und Kristian Sikorski während des Spiels, war an diesem Abend besser und drehte das Spiel noch. Bis zur 51.Minute schraubten die Gysenberger das Ergebnis auf 8-5. Der Treffer zum 8-6 durch Dave Chiapelli reichte nicht mehr für die Wende. Der HEV konterte im eigenen Stadion in der 55.Minute zum 9-6 Endstand.

2-4 Punkte das war eine ernüchterne Bilanz nach drei Spielen. Georg Zobel hatte während der Spielzeit die Verantwortlichen des ECD immer wieder auf die Probleme mit Scott Turnbull hingewiesen. Nun war der Bogen überspannt. Zobel trat von seinem Posten zurück und der Club stand ohne Coach da. Trotz intensiver Bemühungen von Josef Beisenkötter gelang es nicht, den beliebten Trainer umzustimmen. Für ihn übernahm nun Peter Holoubeck das Amt als Bandenchef als Spielertrainer.

Ohne Zobel Sieg gegen Zweibrücken  

Es war schon irgendwie gespenstig. Samstag Abend an der Crawleystraße.Nur 357 zahlende Zuschauer passierten die Kasse und neben der mehr als enttäuschenden Zuschauerkulisse musste der ECD dieses Spiel auch noch ohne Trainer bestreiten. Georg Zobel war von seinem Posten zurückgetreten. Für ihn stand Vorsitzender Josef Beisenötter an der Bande.
Die Gäste aus Rheinland Pfalz waren bisher nichts weiter als Kanonenfutter gewesen. Die Zweibrücker bauten in erster Linie auf ihre beiden Tschechen Rudi Paryzek und Stanislav Krejcha und den Deutsch- Tschechen Natravil. Sie waren es auch, die den EHC bis zur 27.Minute mit 5-1 in Führung schossen. Einzig Thomas Otto gelang im ersten Durchgang ein Tor für den ECD zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Eine absolut indiskutabele Leistung bis zu diesem Zeitpunkt. Die Fans waren stinksauer und machten ihren Unmut mit Zobel Rufen Luft. Das allerdings schien die Mannschaft irgendwie zu stimmulieren. Nachdem man auf zwei Reihen umgestellt hatte, lief es plötzlich besser. Frank Zydeck, Scott Turnbull, Fank Marquardt, Peter Holubeck und Dave Chiapelli (2) drehten das Spiel bei einem Gegentreffer des EHC bis zur 40. Minute zu einem 7-6 für den ECD.
Zwar gelang den nun immer mehr abbauenden Gästen noch einmal der Ausgleich, doch die erste Formation mit den Tschechen war nun neutralisiert. Dave Chiapelli (2), Scott Turnbull und Peter Holoubeck sorgten für den wichtigen 11-7 Heimsieg. 

Zitterpartie gegen Diez-Limburg   

Das nächste Heimspiel sollte dagegen ein Leckerbissen werden. Gegner war der Oberligist aus Diez-Limburg. Die beiden Importe auf Diezer Seite, der Kanadier John Butterworth und US-Boy Kevin Ryan, (übrigens nicht verwandt mit Pat Ryan) waren brandgefährlich und die Dorstener Mannschaft musste wirklich bis an ihre absolute Leistungsgrenze gehen um den Gast aus Limburg niederzuringen.
Im Gegensatz zum letzten Spiel war die Zuschauerzahl auch wieder im entsprechenden Rahmen . Gut 700 Fans beider Teams hatten sich eingefunden und sahen zum Ende hin einen wahren Krimi.
Kurios, beide Fangruppen feuerten ihre Mannschaft mit ECD Rufen lautstark an. Die Schwarz-Gelben hatten sich im ersten Drittel bereits einen 3-1 Vorsprung erarbeitet. Dave Chiapelli, John Butterworth, Thomas Otto und Scott Turnbull trugen sich in die Torschützenliste ein.
Bis zur 25.Minute egalisierte der EC Diez diesen Spielstand durch seine beiden Ausländer zum 3-3.Die erneute Dorstener Führung durch Scott Turnbull glich der gast dann erneut durch Schmidt aus. Doch dann setzte sich der EC Dorsten bis zur 53.Minute vorentscheidend auf 7-4 durch ihre Paradereihe Turnbull-Chiapelli-Otto ab. Die Limburger schafften durch Ex-Nationalspieler Keller und Butterworth nur noch den Anschluß. In den letzten Minuten kämpfte der ECD den letztjährigen Regionalliga Meister aus Rheinland-Pfalz förmlich nieder und der Jubel bei der Schlußsirene verriet, das war ein harter Brocken.

Das Spiel bei den Preußen in Berlin musste dann aufgrund eines Wintereinbruchs in NRW abgesagt werden. Das dies allerdings erst wenige Stunden vor der Abfahrt beschlossen wurde, war für einige Dorstener Fans besonders ärgerlich.

"Meine frisch gebratenen Frikadellen wurden deshalb von meinem Dad verspeist und die Pallette Dosenbier wanderte in den Keller. So wunderte sich Ralf Weihrauch von der Dorstener Zeitung wer denn die Gelben seien die da in Berlin auf dem Eis rumliefen, bis man ihm sagte das die Begegnung abgesagt worden sei. Einige andere Fans aus Dorsten die bereits frühzeitig nach Berlin gereist waren, erging es nicht anders. 

Auswärtssieg in Zweibrücken     

Auf der kanadischen Airbais zählte für den ECD nur eines. Ein Sieg um im Augfstiegsrennen weiter   mit dabei zu bleiben. Der EHC begann vor 600 Zuschauern erwartungsgemäß druckvoll und ging auch zu Beginn gleich in Führung. Doch dies sollte der Abend des Scott Turnbull werden. Insgesamt sieben Treffer, davon fünf im ersten Spieldrittel zur 5-1 Führung, gingen auf das Konto des Kanadiers. Die Gastgeber zeigten zwar auch ansehnliches Eishockey, doch vergaßen die Tschechischen Importe dabei auch den Pucks ins Dorstener Tor zu schießen. Anders dagegen der ECD. Immer wenn Zweibrücken etwas verkürzt hatte, trafen die Cracks aus der Lippestadt und beendeten die aufkeimende Hoffnung beim lautstarken EHC Anhang.Der 9-6 Erfolg geriet so niemals in Gefaht. Die zwei weiteren Treffer für den ECD erzielten Fank Zydeck und Thomas Otto.

10-8 über Preußen Berlin 1b

Der Erfolg über die 1b des 1.Bundesligisten war verdient. Die Gäste gingen äußerst rustikal zu Werke und die Zuschauer waren teilweise sehr erbost über das Auftreten der jungen Preußen. Letztlich setzte sich der ECD aber vor 650 Fans verdient durch und sicheerte sich zwei Punkte im Aufstiegskampf.

Kurz und schmerzlos 10-2 über  Moers 

Die 700 Zuschauer die zum Spiel gegen den GSC Moers in die Eissporthalle kamen, konnten sich über einen klaren 10-2 Sieg ihres ECD freuen. Dave Chiapelli war mit 6 Treffern erfolgreich.Die anderen Tore erzielten Frank Zydeck, Romuald Lange, Frank Marquardt und Thomas Otto.

Scott Turnbull, hier beim 10-2 gegen den GSC Moers.



Harter Kampf in Wedemark   

Weit über 1000 Zuschauer waren ins Wedemarker Icehaus gekomen um die Begegnung zwischem dem ESC und dem ECD zu sehen. Die heimischen Zuschauer konten sich über eine 2-1 Führung nach dem ersten Drittel ihres ESC freuen. Dave Chiapelli hatte Dorsten früh  in Führung gebracht. Bis zur 30.Minute hatte dann der ECD seine beste Phase. In dieser Zeit gelangen der Mannschaft drei Treffer zur 2-4 Führung. Scott Turnbull, Thomas Otto und Frank Zydeck hatten getroffen. Doch Pat Ryan, alles überragener Kanadier auf Wedemarker Seite, glich noch vor dem Seitenwechsel zum 4-4 aus. Damit nicht genug, Thomas Otto schnappte sich die Scheibe und jagte sie ins Netzt, 4-5. Dann wieder Wedemark, Gräser zog ab und es stand 5-5. 19 Sekunden vor Ertönen der Pausensirene noch einmal die erneute Dorstener Führung. Scott Turnbull traf zum 5-6.
Im zweiten Drittel ging das muntere Scheibenschießen weiter. Zunächst das 5-7 durch Thomas Otto. Dann dopplete Überzahl für den ESC und der 8-7 Zwischenstand für Wedemark. Zum Durchatmen kamen die gut 50 mitgreisten Dorstener Fans nicht, denn schon hatte Dave Chiapelli wieder für den Ausgleich gesorgt.(8-8) Es ging weiter, Überzahl Wedemark und es stand 9-8 und kurz daruf plötzlich 10-8. Die Halle tobte, der ECD gab nicht auf und verkürzte im Gegenzug wieder. 9-8 durch Thomas Otto. 
Die Zeit wurde nun knapp. Der EC Dorsten versuchte nun mit aller Gewalt den Ausgleich zu erzielen. Doch Wedemark konterte geschickt und erzielte letztlich noch drei Treffer zum 12-9 Endstand. Ein Tolles Spiel war zu Ende, doch beide Mannschaften erhielten rauschenden Beifall für das gezeigte Spiel.

Team des ESC Wedemark 1990/91



Der EC Dorsten steigt in die Oberliga auf  

Finale gegen den Herner EV. Mit einem Sieg würde der EC Dorsten sicher in die Oberliga aufsteigen. Herne würde wohl auch wegen der zu erwartenen Pleiten in Ahaus und Limburg auch in Liga 3 nachrücken. So war klar, die Mannschaft müsste gegen den Lokalrivalen punkten um auf Nummer sicher zu gehen.
Die Vorverkaufstellen bei Bücker und Brillen Bender meldeten schon nach wenigen Tagen, "die Karten sind weg." An der Abendkasse bildete sich eine sehr lange lange Schlange, bis auf dem Parkplatz vor der Eissporthalle standen die Fans um sich die begehrten Karten zu sichern. Herne selbst hatte auch 200 Karten geordert. So liefen die beiden Teams einmal mehr vor voller Halle auf. Die weit über 1000 Zuschauer sorgten für eine Riesenstimmung.
Wie schon in den ersten vier Spielen dieser Saison wurde dieses Spiel ein Krimi. Beide Manschaften spielten mit offenen Visier. Defensivarbeit war nicht gefragt. "Ab nach vorne", so die Marschroute beider Trainer.
Der ECD erwischete einen Traunstart. Scott Turnbull einmal mehr überragend, eröffnette den Torreigen nach nur 48 Sekunden, in der 3.Minute war er zum 2-0 zur Stelle. Der Anschluß durch Wittenfeld war ein erstes Lebenszeichen des HEV, der zudem auf einige wichtige Spieler verzichten musste.
Dann aber der ECD, die nächsten Minuten wurden zu einer Galashow. Bis zur 13.Minute erhöhte der ECD bis auf 7-1. Thomas Otto (2), Dave Chiapelli, Scott Turnbull,  und Peter Holubeck schossen den Vorsprung heraus. Die Halle tobte einmal mehr und der HEV Anhang war mucksmäuschenstill. Auch der zweite Treffer von Wittenfeld konnte die Mienen der mitgereisten Herner Zuschauer nur wenig erhellen. Alles rechnette mit einem Kantersieg. Doch weit gefehlt. Der HEV kam wie verwandelt aus der Kabine. Der ECD im Gefühl des sicheren Sieges ließ nun die Zügel schleifen und dies wurde bestraft. Herne kämpfte nun um jeden Zentimiter auf dem Eis und verkürzte durch Martin Prada, Guido Drongowski und Andeas Jordan (2) auf 7-6. Nun war vom ECD Anhang nichts mehr zu hören. Der Gast war obenauf. Thomas Otto raffte sich schließlich auf und erzielte zwei tolle Tore zur wichtigen 9-6 Führung. Das Spiel wogte nun hin und her. Prada für Herne und zweimal Dave Chiapelli für den EC Dorsten und es stand 11-7. "Die Entscheidung" sagte ein Zuschauer neben mir, ich konnte nur noch mit dem Kopf schütteln, was für ein Spiel. Denn Herne war noch lange nicht geschlagen. Martin Prada und erneut Guido Drongowski netzten für den HEV ein und es stand 11-9. In der 50.Minute markierte wieder Dave Chiapelli in seinem letzten Spiel für den ECD das 12-9. Diesen beiden Treffern folgten Herner Einschläge in Minute 53. durch Thomas Fiolka und Martin Prada in Minute 54. 12-11. 
Beide Fanlager gaben noch einmal alles, ohrenbetäubender Lärm herschte in der Halle und die Spannung war kaum noch zu überbieten. Eine Überzahl überstand der ECD in der 56. Minute. Dann die Schlußminute. 36. Sekunden vor dem Ende zeigte der Unparteiische plötzlich eine Strafzeit an. Beide Teams wussten aber nicht wer nun gemeint war, nur einer, HEV Torhüter Peter Glinka war der Überzeugung, dass der Schiedsrichter gegen den ECD entschieden hatte und fuhr aus dem Gehäuse. Eine fatale Entscheidung, als er merkte das jedoch die Strafe gegen Herne verhängt wurde, war es zu spät. Dave Chiapüelli schaltete am schnellsten, schnappte sich die Scheibe und beförderte sie ins leere Herner Tor. 13-11 die Entscheidung. 
Danach brachen alle Dämme. Die ECD-Fans lagen sich in der Armen und die Schlußsirene läutete eine Aufstiegsfeier der besonderen Art ein. Die Eisfläche wurde gestürmt und auch die HEV-Fans, ansonsten   den Dorstener Fans nicht sonderlich zugetan, feierten spontan mit. Shakehands nach einer rassigen Begegnung zwischen Spielern, Vorstandsmitgliedern und Fans.

Nach nur fünf Jahren hatte der EC Dorsten die Oberliga erreicht. Dave Chaiapelli ging zurück in die USA, zwar versuchten die Verantwortlichen den ECD-Star noch für ein Jahr in Dorsten zu halten. Doch der Vater von Chiapelli bestand darauf, dass sein Sohn sich nun dem Studium als Rechtsanwalt widmete. Das Nachholspiel in Berlin wurde vom ECD dann abgesagt da er schon aufgestiegen war. Auch die beiden Platzierungspiele gegen die Herforder EG fanden nicht mehr statt, da beide Vereine darin keinen Sinn mehr sahen.
Der Herner EV qualifizierte sich als Tabellenvierter für die Oberliga. Limburg ging wenige Wochen später  wie erwartet Pleite. Beide Vereine, HEV und ECD  trafen sich dann ein Jahr später in der Oberliga zu nicht weniger spannenden Begegnungen.


















 
Letzte Aktualisierung
 
2.Mai 2012
Die eislose Zeit ist vorbei
 
 

 
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